Wir haben über 4 Millionen Euro in das Herzstück unseres Krankenhauses investiert. Keine OP ohne die Vorbereitung der Instrumente in der "Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte".
Nach 4-Millionen-Euro Investition beginnt Probebetrieb im „Steri“
Am 24. Mai ist Startschuss für den Probebetrieb der neuen Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) am SRH Wald-Klinikum Gera gefallen. AEMP ist der amtliche Name für den Bereich, der intern nur Zentral-Steri heißt und ein Herzstück des Krankenhauses ist. Ein Patient bekommt die 22 Mitarbeiter:innen kaum zu Gesicht, ohne die jedoch keine einzige Operation stattfinden würde. Denn im AEMP werden alle medizinischen Instrumente gereinigt und hygienisch aufbereitet, griffbereit sortiert und verpackt. An keinem Tag im Jahr steht der Steri still.
3,7 Millionen Euro hat das SRH Wald-Klinikum in Modernisierung und Erweiterung des Zentral-Steris investiert. Das Land Thüringen steuerte 1,4 Millionen Euro Fördermittel bei. In Gera sind damit hochmoderne und digital vernetzte Anlagen entstanden. Zwei SRH Kliniken – neben Gera auch Zeitz – und mehrere Arztpraxen werden vom neuen Zentrum versorgt.
Baustart war im Januar 2021. Weil die Aufbereitung ohne Unterbrechung weiterlaufen musste, zog das Team damals in einen Containerausweich direkt am Klinikgebäude. Eine Umstellung, mit der sich auch Arbeitszeiten verlagerten. „Ich danke allen, dass sie so mitgezogen haben“, sagt AEMP-Leiterin Kerstin Lang.
Eher ungewöhnlich in dieser Zeit: Die Investition blieb sowohl von den Kosten als auch der Bauzeit unter den Planungen. Grund für Tony Luderer, Leiter der Medizintechnik, sich bei den Handwerkern aus der Region für ihre Zuverlässigkeit zu bedanken.
Der Probebetrieb ermöglicht, was sonst wegen der hygienischen Vorschriften nur schwer machbar ist: einen Blick in die Aufbereitungskette. Reinigungs- und Desinfektionsmaschinen, die wie überdimensionale Spülmaschinen aussehen; Sterilisationsanlagen, in denen unter Druck 134 Grad heißer Dampf brodelt; monitorbestückte Packstationen, an denen Mitarbeiter:innen die OP-Siebe mit bis zu 70 verschiedenen Instrumenten sortieren. Das Packen der OP-Siebe ist eine Wissenschaft für sich, jeder Eingriff verlangt andere Instrumente. Die Spannbreite reicht von der Augen-OP bis zum Eingriff an der Wirbelsäule. Stellt sich während des Packens heraus, dass ein Instrument defekt ist, geht diese Meldung jetzt direkt an das rotierende Lager im Nachbarraum. Tausende verschiedene Instrumente liegen hier auf Abruf bereit und werden per Knopfdruck ausgegeben.
Während des Probebetriebes werden nun Abläufe und Maschinen abgestimmt. Am 16. Juni soll es so weit sein, dann läuft der moderne Zentral-Steri unter Volldampf. Die Container, die als Ausweich dienten, werden wieder abgebaut. Dass alles so unkompliziert verlief, ist den Mitarbeiter:innen des AEMP zu verdanken. „Ich bin wirklich stolz auf mein Team“, bedankt sich Leiterin Kerstin Lang.