SRH Wald-Klinikum Gera
Waldklinikum Gera

Nachhaltige Narkosen: SRH Wald-Klinikum Gera spart CO₂ durch Recycling von Atemkalk

Das SRH Wald-Klinikum Gera setzt ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit im OP-Bereich.

Das SRH Wald-Klinikum Gera setzt ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit im OP-Bereich: Durch die stoffliche Verwertung von 1274 kg Atemkalk im Jahr 2024 konnte das Klinikum 568 kg CO₂ einsparen. Damit leistet das Krankenhaus einen Beitrag zum Umweltschutz und trägt zur Reduzierung medizinischer Abfälle bei.

Atemkalk wird in Narkosegeräten verwendet, um das ausgeatmete Kohlendioxid (CO₂) aus der Atemluft der Patient:innen zu filtern. Dadurch bleibt das Gasgemisch aus Sauerstoff und Narkosegasen im geschlossenen Kreislaufsystem erhalten und kann weiter genutzt werden. Das ermöglicht eine stabile und effiziente Beatmung während der Narkose und trägt zugleich zum Schutz des medizinischen Personals bei.

Recycling statt Verbrennung – eine umweltfreundliche Lösung

Bislang wurden gebrauchte Absorber nach der Nutzung in einer nahegelegenen Sondermüllverbrennungsanlage entsorgt, was eine Emission von 1647 kg CO₂ verursacht hätte.

Dank der deutschlandweiten Produktrücknahme und stofflichen Verwertung durch den Medizintechnikhersteller Dräger wird nun ein umweltschonenderer Weg beschritten. Der gebrauchte Atemkalk wird im Krankenhaus gesammelt, der Hersteller demontiert die Absorber-Kartuschen und trennt den Atemkalk.

Durch diese Trennung wird eine 100-prozentige Verwertung sowohl des Atemkalks als auch der Kunststoff-Kartuschen angestrebt. Der Atemkalk wird dabei kunststofffrei und kann als Sekundärrohstoff weiterverwendet werden, unter anderem in einer chemisch-physikalischen Behandlungsanlage, wo er als Ersatz für Primärrohstoffe dient.

Rechtssichere Entsorgung 

Die Produktrücknahme durch Dräger erfolgt auf Basis des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und ist nicht gewinnorientiert – sie erfolgt zum Selbstkostenpreis. Das Geraer Klinikum hat in dieser Woche als Nachweis der ordnungsgemäßen Entsorgung und Verwertung ein Verwertungszertifikat erhalten.

Nachhaltigkeit als langfristiges Ziel

„Mit diesem Schritt setzen wir ein klares Zeichen für ökologische Verantwortung im Gesundheitswesen. Die stoffliche Verwertung von Atemkalk zeigt, dass auch kleine Maßnahmen auf Dauer große Wirkungen haben können“, erklärt Nachhaltigkeitsbeauftragte Dr. Ulrike Laubscher.  

Die Weiterentwicklung des Recyclingprozesses ist bereits in Arbeit: Neue, noch hochwertigere Verwertungswege werden laut Dräger derzeit geprüft, ebenso wie eine verbesserte stoffliche Verwertung der Kartuschen. Das Klinikum plant, sein nachhaltiges Abfallmanagement weiter auszubauen.