Die Klinik für Radiologie und Neuroradiologie hat eine neue Angiografieanlage in Betrieb genommen, von der sowohl Patienten als auch Mitarbeiter profitieren. Die Verbesserungen betreffen nicht nur die Bildqualität, sondern auch den Strahlenschutz.
Das so genannte biplane System gehört zu den modernsten Geräten zur radiologischen Darstellung von Blutgefäßen. "Biplan" bedeutet, dass zwei synchron arbeitende Röntgensysteme das Zielgebiet aus zwei Perspektiven erfassen und daraus eine 3D-Information erstellen. Gerade in der Neuroradiologie ist das ein großer Vorteil, um Katheter zielgenau zu steuern. "So können wir jetzt nicht nur Schlaganfallpatienten noch schneller versorgen, sondern auch andere komplizierte Eingriffe an den Hirngefäßen anbieten", erklärt Chefarzt Prof. Klaus Kirchhof. Dazu gehören die Behandlung von speziellen Gefäßfehlbildungen oder der Verschluss von Aneurysmen der Hirnarterien. Diese lebensgefährlichen Aussackungen der Hirnarterien können mit einem Mikrokatheter aufgesucht und mit feinsten Metallspiralen verschlossen werden, die sich über den Katheter im Aneurysma absetzen lassen. So wird die Gefahr, dass ein Aneurysma platzt, gebannt. Blutungen bereits geplatzter Aneurysmen lassen sich so stoppen.
Während der Eingriffe lassen sich auf dem Großbildschirm viele Bildquellen, z.B. aus Voruntersuchungen, parallel darstellen. Mithilfe eines Touchscreens am Untersuchungstisch kann der Radiologe direkt durch die Aufnahmen navigieren und selbst Messungen durchführen. Investiert hat das SRH Wald-Klinikum Gera insgesamt über 1,1 Millionen Euro.
Genauso wichtig wie die Patientensicherheit sei der Strahlenschutz für Patienten und Mitarbeiter, erklärt Prof. Kirchhof. Auch hier spiele das neue Großgerät in der ersten Liga. Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz wird nur so viel Röntgenstrahlung verwendet, wie für eine gute Bildqualität erforderlich ist. Eine Dosisbelastung, die zu keiner Verbesserung des Bildeindrucks führt, wird damit vermieden.
Dass eine ebenfalls neue Musikanlage jetzt für ein angenehmeres Ambiente sorgt, das trete angesichts solcher Vorteile schon fast in den Hintergrund. Unerwähnt wollen es die Radiologen aber auch nicht lassen. Der Großteil der Patienten ist schließlich bei Bewusstsein und profitiert von beruhigender Musik – wie übrigens auch der Interventionalist.