In Kliniken sind Organspenden nur möglich, wenn sich Ärzt:innen und Pflegende trotz ihrer fordernden Arbeit dafür engagieren. Dafür wurde das SRH Wald-Klinikum jetzt öffentlich geehrt.
In Kliniken sind Organspenden nur möglich, wenn sich Ärzt:innen und Pflegende trotz ihrer fordernden Arbeit dafür engagieren. Durch die COVID-19-Pandemie war das Personal in den vergangenen Jahren zusätzlich stark belastet. Die Gesundheitsministerinnen von Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zeichneten am 11.Mai gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation bei einer Festveranstaltung in Magdeburg Kliniken der jeweiligen Bundesländer aus: für Thüringen wurde das Geraer SRH Wald-Klinikum geehrt. Ein sechsköpfiges Team um Transplantationsbeauftragte Dr. Caterina Reuchsel nahm die Anerkennung entgegen.
Bei dieser Auszeichnung geht es ausdrücklich nicht um Quantität. Das Klinikum wird vielmehr für die individuelle und empathische Betreuung der Angehörigen gewürdigt, für das Anbieten interner Schulungen und die Sensibilisierung der eigenen Mitarbeiter:innen, für die hohe Kompetenz, mit der mögliche Organspender zuverlässig erkannt und alle Schritte im Prozess einer Organspende organisiert werden. „Wir haben viel Engagement und Herzblut, auch Freizeit in die Sache gesteckt – da haben wir uns schon sehr gefreut, dass wir so positiv gesehen werden“, sagt Caterina Reuchsel. Die leitende Oberärztin auf der Intensivstation ist seit drei Jahren Transplantationsbeauftragte.
Im Tod noch andere Leben retten? Das Thema Organspende ist so lange einfach, bis es ganz konkret wird. Bis die Angehörigen in einem Zimmer der Intensivstation Ärzt:innen gegenüber sitzen. Und diese das fast Unmögliche machen – über den Tod eines nahestehenden Menschen sprechen, ein Gespräch zu führen, das die Angehörigen emotional abholt und ganz sachlich nach einer möglichen Organspende zu fragen. In einer solchen Akutsituation lehnen die meisten Angehörigen eine Organspende übrigens ab. Weil sie unsicher sind, weil bislang kein potenzieller Organspender auf der ITS überhaupt einen Spenderausweis besessen hat.
Und auch deswegen ist die Würdigung wichtig. Sie soll die Öffentlichkeit immer wieder auf das Thema aufmerksam machen. Denn Spenderorgane gibt es in Deutschland zu wenige. In Deutschland warten rund 9000 Menschen auf eine rettende Transplantation. Die Wartezeiten etwa auf eine Niere liegt bei acht bis zehn Jahren.
Wann kommt es zu einer Organspende?
Zwei Ärzte müssen unabhängig voneinander den Hirntod feststellen. Der Hirntod ist ein sicheres inneres Todeszeichen. In dieser Situation kann die Herz- und Kreislauffunktion des bzw. der Verstorbenen nur noch durch Beatmung und Medikamente künstlich aufrechterhalten werden. Wichtigste Voraussetzung: Es muss zwingend eine Einwilligung des Spenders vorliegen.
Wer entnimmt die Organe?
Externe Chirurgen, die Deutsche Stiftung Organtransplantation organisiert in Absprache mit dem Entnahmekrankenhaus und den entsprechenden Transplantationszentren die Organentnahme. Für die Vermittlung der Organspenden ist die Stiftung Eurotransplant zuständig.
Welche Organe können gespendet werden?
Leber, Niere, Herz Lunge, Bauchspeicheldrüse, Dünndarm
Gibt es eine Altersgrenze?
Das Alter oder auch chronische Erkrankungen schließen eine Spende nicht per se aus, ausschlaggebend ist die Funktionsfähigkeit eines Organs. Die älteste Spenderin in Mitteldeutschland der letzten Jahre war 98 Jahre alt.
Und hier erhalten Interessierte einen Organspendeausweis:
Flyerwand in unserem Eingangsbereich oder online